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100 Jahre DHB und eine Fahrt nach Berlin
Der DHB Netzwerk Haushalt Bundesverband feiert seinen 100-sten Geburtstag in Berlin. Seit einem Jahr ist das immer wieder das Thema und irgendwann im Frühjahr haben wir dann beschlossen mitzufahren. Ingelore Kiesel als Delegierte des Landesverbandes Hessen und ich und meine Vorstandskollegin Susanne mit ihrer Tochter als Begleitung. Zur 100 Jahrfeier waren wir alle eingeladen, für die Mitgliederversammlung am Tag darauf hatten wir ja eine Delegierte, die berichten konnte.
Und jetzt kommt der kurze Reisebericht: 🙂 🙂
Die 100 Jahrfeier fand im Hotel ESTREL in Berlin Neukölln statt.
Die Festreden und Grußworte waren wirklich interessant, vor allem, wenn man darüber nachdenkt, wie sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft in den letzten hundert Jahren verändert hat.
Heute ist es völlig normal , dass Frauen die gleichen Chancen bei der Ausbildung oder im Studium haben. Aber wie sah es vor 100 Jahren aus. Unsere Vorgängerinnen waren wirklich Kämpfernaturen. Der DHB wurde 1915 von Dr.h.c.Hedwig Heyl gegründet. Der Zusammenschluss der bereits bestehenden Hausfrauenvereine nannte sich „Deutscher Verband der Hausfrauen“. Zu den Zielen des Vereins gehörte eine verbesserte berufliche Bildung der Frauen, die im Haushalt tätig sind. Aber auch gesellschaftspolitisch war und ist der DHB aktiv. Und wenn man sich die Meilensteine der Emanzipation der Frauen ansieht, fällt einem einiges ins Auge.
1918 wird das Wahlrecht für Frauen eingeführt und 1949 tritt das im Grundgesetz in Kraft, in dem steht: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. In den 50er Jahren wird der DHB als Arbeitgeberorganisation Tarifpartner. Doch in dieser Zeit waren Hausarbeit und Kindererziehung die „natürliche“ Aufgabe der Frau. 1951 wurde der Deutsche Frauenrat gegründet – der DHB war auch hier Gründungsmitglied. Ein weiterer Meilenstein war 1957 die Mitbegründung der Verbraucherzentralen. Auch heute gibt es in Hessen noch Verbraucherberatung durch den DHB. Die Sonne war und ist das gemeinsame Verbandszeichen.
Man stelle sich vor, bis zum Jahr 1958 brauchten Frauen von ihrem Vater oder Ehemann die Erlaubnis den Führerschein zu machen. Doch in diesem Jahr tritt das Gleichberechtigungsgesetz in Kraft. Ende der 60er Jahre entsteht eine Frauenbewegung, die die Gleichberechtigung lautstark fordert. Und die Gleichberechtigung schreitet voran, der Weg dauert aber bis heute. 1962 dürfen Frauen alleine ein Bankkonto eröffnen, 1969 wird eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen, seit 1967 bestimmen Ehepaare gemeinsam den Ehenamen und 1977 wird das Gesetz aufgehoben, nach dem Frauen ihren Ehemann um Erlaubnis fragen müssen, wenn Sie eine Arbeit aufnehmen möchten. 1979 war das große Jahr des Bildungswerks Hausfrauen-Bund Hessen, da wurden wir gegründet.
Kongresse zum Thema „Familie und Beruf“ oder „Verbraucher bestimmen den Markt“ wurden vom DHB organisiert, die DHB Frauen sind auf vielen Konferenzen zu finden, treffen sich in Arbeitskreisen und engagieren sich für die Rechte der Frauen und die Anerkennung der Hauswirtschaft. Und all dieses Engagement geschieht ehrenamtlich. Alle zwei Monate erscheint die Verbandszeitschrift DHB Magazin, alle Mitglieder im DHB – Netzwerk Haushalt erhalten sie. Heute ist der DHB in 14 Landesverbänden und 200 Ortsverbänden organisiert. (Quelle: 100 Jahre DHB Festschrift)
Nun sind 100 Jahre vergangen und noch immer gibt es Hauswirtschaft, noch immer haben alle Menschen Hunger und wünschen sich Ruhe, Erholung aber auch Möglichkeit von Kreativität zu Hause. Hauswirtschaft schafft Lebensqualität und wir müssen derzeit darauf achten, dass uns diese Lebensqualität nicht verloren geht. Wie wir unseren Haushalt und unsere Hausarbeit gestalten, wie wir diese Lebensqualität erhalten, das wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Es ist zu wünschen, dass der DHB Ideen und Möglichkeiten findet uns alle auf diesem Weg zu begleiten.
Nach den vielen Reden, die auch nachdenklich gestimmt haben und einem netten Mittagessen haben wir erst mal Pumps und Kostüm gegen Jeans und Shirt getauscht und sind in die Großstadt Berlin eingetaucht. Ein Bummel durch Geschäfte, vorbei an geschichtsträchtigen Orten und einem Spaziergang an der Spree. Die Sonne hat sich mit uns gefreut!
Am Abend konnten wir dann bei sehr angenehmen Temperaturen eine Schiffsrundfahrt auf der Spree machen. das war schön, bei einer Berliner Weißen, angenehm im Boot sitzend alle Sehenswürdigkeiten an einem vorbeiziehen sehen!
so grün ist Berlin
Idyll am Kanal der Spree
Bundeskanzleramt
Machtzentrum
Berlin lebt
Am nächsten Tag war dann Mitgliederversammlung und die Begleitungen durften eine Besichtigung der Reichtstagskuppel machen. Dank Anmeldung konnte unsere Gruppe ganz ohne Warten starten.
Der Blick war beeindruckend, aber auch der geschichtliche Rückblick super interessant. Ein Knopf im Ohr erzählte uns die Details und machte die Führung abwechslungsreich.
Kuppel in voller Größe
Blick nach oben
Auf einer doppelten Spirale laufen wir bis nach oben und freuen uns am Ausblick. Es ist richtig heiß und die Sonne sticht.
Blick nach unten
Unter den Glasflächen befindet sich der Plenarsaal und man kann die blauen Stühle sehen. Der verspiegelte „Kamin“ dient der Entlüftung und Wärmerückgewinnung.
abwärts
Ein Blick zurück und wir treten den Rückzug an.
Unser nächstes Ziel ist ein nettes Kaffee. Wir haben öfter im Backbuch von Cynthia Barcomi geblättert und hoffen nun einen schönen Platz im Kaffee Deli in der Innenstadt zu bekommen.
Der Weg führt uns durch die Hackeschen Höfe
zu den Sophie Gips Höfen. Durch ein kleines Tor führt uns der Reiseführer in wunderschöne Innenhöfe.
Und zur Belohnung bekommen wir Kaffee und Kuchen.
Probierteller
Gestärkt setzten wir uns wieder in die S Bahn und fuhren Richtung Kreuzberg – Friedrichshain. Unser jüngster Spross der Gruppe hat dieses Viertel herausgesucht und wir haben einen sehr abwechslungsreichen Spaziergang durch Friedrichshain gemacht. Viele Geschäfte mit lustigen Dingen wie tausende verschiedene Ohrstecker oder kleine Cafes und Bars.
Ein Laden lud ein durchs Fenster einzutreten:
Drinnen saß eine junge Frau an der Nähmaschine und nähte Kissen.
Sehr kalorienarme Würste hatte dieser Laden im Angebot.
Es gab alle erdenklichen Sorten Wurst, Schinken und Steaks, aber auch Innereien wie Herz, Lunge oder Nieren – aus Stoff genäht! Wie man sieht: Hauswirtschaft ist überall gegenwärtig.
Den lauen Sommerabend beschlossen wir in einem Straßenlokal mit einem Cocktail und guter Unterhaltung.
Fazit: ein paar wichtige Dinge, die man unbedingt in Berlin braucht:
- Reiseführer und Stadtplan
- ein Hotel an der U- oder S-Bahn
- ein Mehrtagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel
- Adressen von netten Geschäften
- Frau Tulpe in der Veteranenstraße, weil ein kleines Stück Stoff immer sein muss
- Aufschnitt in der Boxenhagener Straße, weil Wurst auch vegan und kuschelig sein kann
- Barcomi´s Deli in der Sophienstraße, weil Kaffee und Kuchen die Seele streichelt
- KaDeWe , weil es nichts gibt was es nicht gibt
- gute, bequeme Schuhe
- Kleingeld für Döner, Kaffee, Currywurst und Berliner Weiße
- Zeit und nicht so viel Touristenprogramm
- und ganz wichtig: die passende Reisebegleitung
Also, wenn Ihr auch nach Berlin wollt – ohne oder mit Anlass – es lohnt sich auf alle Fälle!!!!
Das passende Plätzchen wartet auf Euch!!!
Viele Grüße IKEA
Hallo , das ist aber ein sehr netter u. Interessanter Bericht.Er macht Spass au Berlin.Grüße Lore
Da wäre ich auch gerne dabei gewesen 🙂
Wir können auch mal gemeinsam fahren!
Liebe Grüße Eva
Sehr schöner Bericht! Man merkt richtig, dass es euch in Berlin gut gefallen hat 🙂
Liebe Grüße
Margret
Ich kann es bestätigen; es waren sehr schöne Tage in Berlin!
Wie immer gab es viele interessante Dinge zu entdecken, wobei die „vegane Wurst“ und die Einladung, durch das Fenster einzutreten, dieses Mal sicherlich die ungewöhnlichsten waren.
Liebe Eva, liebe Ingelore, ich verreise auch zukünftig wieder gerne mit euch!!!
Herzliche Grüße
Susanne